Alternativer Pressetext:

 

Bereits im Alter von 10 Jahren gab Juci [ju:tsi] (geb. als Juliane Janoska, am 3.6.73 in Eisenstadt) mit ihrem um ein Jahr jüngeren Bruder klassische Klavierabende. Und das im Akkord. Beide genossen schon früh eine umfangreiche Ausbildung am Geflügel, wobei Juci das eher distanziert, Brüderchen Albin hingegen recht engagiert betrieb. „Wie sehr ich auch versuchte mich anzustrengen, an Albins Können kam ich einfach nicht ran“, erinnert sich Juci heute, weshalb sie im Teenageralter begann ihre eigenen Lieder zu texten und sich auf der Gitarre, statt am Klavier begleitete. Juci’s Interessen änderten sich aber stündlich. Eigentlich wollte sie ja Malerin werden, oder doch besser Werbetexterin? Theaterspielen wäre auch nicht schlecht! Oder fühlte sie sich gar zur Hebamme berufen?

Nichts genaues wusste sie nicht, aber der Drang auf der Bühne zu stehen war immer und überall gegenwärtig. Musikalisch war sie u.a. von Shaka Khan („Ain’t Nobody“) und Mothers Finest („Baby Love“) geprägt. Also gründete sie mit ihrem Bruder und weiteren Gleichgesinnten eine Funk-Rockband mit der man in und um Bruck herum bekannte Covers in den Discos zum besten gab. Bruck/Leitha war für die damals 16-jährige vor allem der schulische Mittelpunkt (Neusprachliches Gymnasium). Dann gastierte eines Tages die Hallucination Company vor Ort, und als Juci die stimmgewaltige Tini Kainrath (heute: Rounder Girls) hörte, war dies für sie ein neuer Impuls ihre Gesangeskarriere voranzutreiben. „Ich hörte die Tini und dachte mir: so toll werde ich niemals im Leben singen können“ erinnert sich Juci heute. Aber versuchen konnte man es zumindest. Juci ging nach der Matura nach Wien und studierte infolge drei Jahre Jazzgesang am Schubertkonservatorium bei Elly Wright. Die Grandame des Jazz erkannte recht schnell das Talent ihrer Schülerin und unterstützte sie nach Leibeskräften. Durch die zahlreichen gemeinsamen Auftritte bekam sie schnell einen guten Namen und die Folge waren Studioengagements und Live-Gigs quer durch die Wiener Szene. 

Wir könnten an dieser Stelle noch weit mehr Eckdaten anführen, wie etwa ihr Diplom in „klassischer Gesangsunterricht“, das sie so „nebenbei“ an der Universität für Musik in Wien, erlangte. Oder ihre Rolle als „Dionne“ im Musical „Hair“ in Bremen. Oder ihre „Drei-Mäderl“-Band „Sisters of OU!“ mit denen sie Mitte der 90er legendäre Konzerte in den Wiener Szene-Clubs „Tunnel“ und „Roter Engel“ gab. Begeben wir uns aber aus Retrospektive in die Perspektive. In das Hier und Jetzt und das was danach kommen könnte. 

Was vor vier Jahren sporadisch in gelegentlichen Aufnahme-Sessions von Juci und Albin ihren Ausgangspunkt nahm, festigte sich im Vorjahr zu einem richtigen Bandprojekt und manifestierte sich 2003 zu einer echten Trademark. Letzteres konnte man vor allem bei dem (man darf ruhig sagen: mittlerweile „legendären“) Geburtstags-Gig im Porgy & Bess am 14. Juni dieses Jahres. Juci lud nicht nur ihr Publikum, sondern auch eine illustre Schar an Gästen, sprich Freunden, ein. Und alle kamen. Vor der Bühne ein bis in den letzten Winkel hinein prall gefülltes Auditorium. Auf der Bühne gaben sich u.a. Hansi Lang, Peter Legat, Andy Baum, Tini Kainrath das Mikro nacheinander in die Hand und mittendrin die glänzend disponierte Juci-Band mit einer Sängerin – der Sängerin – die für Begeisterungsstürme sorgte. Und alles fragte sich: Wo kann man eine juci-Platte erwerben? Man konnte nicht.

Jetzt kann man. Am 20. 11. erscheint das Debüt-Album „Tageslicht“. Kein ungeschliffener Rohdiamant, sondern ein hell funkelnder Edelstein, dessen „Seele“ in sämtlichen Farben leuchtet. „Tageslicht“ ruht auf vier festen Pfeilern. Da sind die (überwiegend deutschen) Texte von Juci Janoska, in denen sie Geschichten über Liebe, Leid und Lust in bestechende Aphorismen kleidet, die selbst bei  „abgebrühten Naturen“ Gänsehaut erzeugen können. Da ist Albin Janoska, der einfache Melodien mit komplexen Details verschachtelt und daraus einen „Soul neuer Prägung“ entstehen läßt. Da sind Stefan Fallmann und Shayan Fathi, die selbst den ruhigen Passagen den nötigen Groove verleihen. Und über allem ist diese wunderbare Stimme, die direkt ins Blut geht.  

„Tageslicht“ ist keine gewöhnliche Platte. Sie ist das tönende Resultat eines aufwändigen Produktionsprozesses im „sunshineMusic“-Studio, bei dem „Onkl Gego“ aka Georg Tomandl auf viel Freizeit und noch mehr Kohle verzichtet hat, weil er seit Jahren an „seine“ Juci glaubt. So entstand eine Platte im Wissen dem „Zeitgeist“ zu entsprechen, ohne sich an diesen anzubiedern.


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